RUB »  BOSCOL » Sammlungen » Siebold-Archiv, RUB

Siebold-Archiv, RUB

In dem auch als Sieboldiana-Sammlung bezeichneten Archiv wird ein umfangreiches Korpus von Materialien aus dem Japan der Edo- und der Meiji-Zeit aufbewahrt. Diese Dokumente stammen aus den Nachlässen des deutschen Japanforschers Philipp Franz v. Siebold (1796–1866) und seines Sohnes Alexander (1846–1911).

Die Sammlung kam 1966 nach Bochum, wo sie ab 1983 zur Sicherung des Bestandes vollständig auf Mikrofilm aufgenommen wurde. In den 1980er Jahren wurden zudem weitere, ursprünglich zur Sammlung gehörige Manuskripte, Fotographien und Mikrofilme erworben. Um die vorhandenen Dokumente zu erschließen, wurde ein Katalog zusammengestellt, der 1989 als Teil III der Veröffentlichungsreihe Acta Sieboldiana erschienen ist. Mit der Publikation des Kataloges wurden erstmals weiteren Kreisen Einzelheiten über die Bestände der Bochumer Siebold-Sammlung bekannt.

Die Sammlung umfasst die von Siebold für seine Forschungen genutzten Notizen, Manuskripte von ihm und seinen japanischen Mitarbeitern, Listen von Pflanzen und Tieren, Rechnungen, Zeichnungen und Karten. Diese Dokumente, die ein breites Spektrum von Naturwissenschaften, Geographie, Geschichte, Ethnographie, Sprachwissenschaft und Religion abdecken, sind einzigartige Originalquellen aus dem frühen 19. Jahrhundert, die Einblicke in das damals noch weitgehend verschlossene Japan bieten.

Die Sammlung steht fachlich Interessierten auf Anfrage offen.

Kontakt

Prof. Dr. Katja Schmidtpott
Ruhr-Universität Bochum
Fakultät für Ostasienwissenschaften
Sektion Geschichte Japans
AKAFÖ Haus OAW 2.19
Universitätsstr. 134
D-44780 Bochum
Tel.: +49 (0)234/32-28256
E-Mail: katja.schmidtpott@rub.de

www.ruhr-uni-bochum.de/gj/siebold

Aus der Sammlung


„Dissertationen“ von japanischen Schülern Philipp Franz von Siebolds.

Da Ausländer sich in den 1820er Jahren noch nicht ungehindert in Japan bewegen durften, vergab Siebold an seine japanischen Schüler sog. „Dissertationen“ zu Themen wie Geographie, Mineralogie oder Geschichte, um seine wissenschaftlichen Interessen verfolgen zu können. Es entstanden rund 70 „Dissertationen“, die Siebold als wichtige Quellen für seine späteren japankundlichen Werke dienten.