Banken- und Finanzkrisen im 19. bis 21. Jahrhundert

( Prof. Dr. Dieter Ziegler )

  • Teilnehmer:
    Modul VI, VII, IX, X, XIV; Korb 4 + 5
  • Lehrveranstaltung:
    Hauptseminar
  • LV-Nummer:
    040162
  • Semesterwochenstunden:
    2
  • Zeit:
    Montag 16.00-18.00 Uhr
  • Ort:
    GABF 05/707
  • Kommentar:
    Börsenkrisen begleiten die Geschichte von Kapital- und Warenmärkten, seitdem es Börsen gibt. Manchmal haben sie dramatische Auswirkungen auf die Realwirtschaft, meistens jedoch nur marginal oder gar nicht. Im historischen Gedächtnis sind solche Krisen immer dann gespeichert, wenn Finanzmarkt- mit Bankenkrisen und womöglich sogar noch mit Währungs- und Staatsschuldenkrisen zusammenfallen. Dann haben sie auch schon mal das Zeug für eine Krise nicht nur des Wirtschafts-, sondern auch des politischen Systems. In einer solchen Situation befinden sich derzeit, d.h. seit 2008, mehrere Länder und seit dieser Zeit wird immer wieder gerne das historische Gedächtnis von "1929" bemüht, wobei zumindest in Deutschland das Jahr 1929 wenig dramatisch verlief, die große Katastrophe aber zwei Jahre später folgte und in der Staatskrise der ersten deutschen Demokratie endete. Das Seminar behandelt deshalb prominent die Krisenjahre von 1929 bis 1931 in den USA und Deutschland, blickt aber auch auf länger zurückliegende Krisen zurück, darunter auch solche, als es noch einmal "gut gegangen" ist, wie etwa die "Baring-Krise" des Jahres 1890. Auch die Bedeutung des Währungssystems für Krisenausbreitung bzw. Krisenvermeidung lässt sich sehr gut am internationalen Goldstandard des ausgehenden 19. Jahrhundert beobachten. Bei Interesse wird aber auch die aktuelle Krise behandelt - bei aller gebotenen Zurückhaltung, die sich Historiker bei der Bewertung aktueller Probleme auferlegen sollten.