Netzwerke der Interessenvermittlung

Das vierte Modul unter Leitung von Prof. Dr. Ludger Pries analysiert Strategien der Interessenvermittlung anhand von gesetzgebungsspezifischen Akteursnetzwerken. Die Fallauswahl der Gesetze aus den Themenbereichen Umwelt, Soziales und Migration umfasst:


  • das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom 29. März 2000,

  • das Europarechtsanpassungsgesetz Erneuerbare Energien (EAG EE) vom 12. April 2011,

  • das Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt vom 24. Dezember 2003,

  • das Gesetz zur Ermittlung von Regelbedarfen und zur Änderung des Zweiten und Zwölften Buches Sozialgesetzbuch vom 24. März 2011,

  • das Gesetz zur Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung und zur Regelung des Aufenthalts und der Integration von Unionsbürgern und Ausländern (Zuwanderungsgesetz) vom 20. Juni 2002 und

  • das Gesetz zur Umsetzung der Hochqualifizierten-Richtlinie der Europäischen Union vom 1. Juni 2012.


Im Zentrum der Analyse stehen diejenigen Akteure und Interessengruppen, welche an den parlamentarischen Anhörungsprozessen beteiligt sind (entweder durch Einladungen oder durch unaufgeforderte Stellungnahmen). Durch die Analyse ihrer egozentrierten Netzwerke, welche auf verschiedenen Dimensionen erfasst werden, werden die Charakteristiken organisationaler Netzwerke sowie ihre Nutzung verschiedener Arenen ermittelt. Dabei werden die folgenden Handlungsstrategien zur Interessenvermittlung erfasst und vergleichend analysiert:

  1. direkter Einfluss auf parlamentarische Normensetzungsprozesse,

  2. diskursive Interventionen über öffentliche Medien wie Zeitungen,

  3. Nutzung juristischer Möglichkeiten,

  4. Beteiligung an zivilgesellschaftlichen Debatten und

  5. netzwerkförmige Verbindung mit anderen Akteuren in den jeweiligen organisationalen Feldern.


  6. Ziel ist es, eine Methodik zu entwickeln, um Akteursnetzwerke politischer Interessenvermittlung in verschiedenen Arenen empirisch zu analysieren und zu erklären. Auf Basis der Auswertungen der drei Arenen (Medien, Gerichte, Parlamentsausschüsse) sowie Webrecherchen, Experteninterviews und schriftlichen Umfragen unter den identifizierten Akteuren, werden organisationale egozentrierte Netzwerke rekonstruiert. Auf dieser Grundlage können für die identifizierten Akteure Zentralitätsindizes berechnet und die gesetzesspezifischen Netzwerke und ihre Charakteristiken vergleichend diskutiert werden.

    Ludger Pries GB 04/43 32-25429   Leiter des Teilprojekts
    Kerstin Rosenow-Williams GB 04/45 32-25161   Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Anna Gansbergen GB 04/46 32-24067   Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Tristan Bauer GB 04/45 32-25161   Wissenschaftliche Hilfskraft
    David Friedrich GC 04/44 32-22796   Wissenschaftliche Hilfskraft